Poe Mortem ist eine neue Hörspiel-Reihe von Constantin Wiedemann mit modern adaptierten Erzählungen von Altmeister Edgar Allen Poe. Inhaltlich bleibt er den Originalkurzgeschichten treu, jedoch passt er die Story an die Neuzeit an und importiert den Stoff nach Deutschland. Ich habe mir die erste Erzählung „William Wilson“ für euch angehört. In der eingedeutschten Version geht es aber um den in Berlin lebenden Studenten Wilhelm Wilken.

Wer ist Wilhelm Wilken?

Wilhelm Wilken kommt aus gutem Hause und studiert in Berlin an der Humboldt Universität. Sein Leben hat Ordnung und Struktur, beides wird jedoch eines Tages grundlegend auf den Kopf gestellt. Ein neuer Student schreibt sich an der Universität ein. Das Verblüffende ist, er trägt denselben Namen wie Wilhelm.

Schnell entwickelt sich eine Art Rivalität zwischen den beiden Wilhlems, dabei hat der neue Wilhelm immer die Nase vorn. Damit beginnt auch Wilhelms Reise in eine emotional düstere Tiefe. Vom Zorn bestimmt, trifft er falsche Entscheidung und immer ist sein Alter Ego zur Stelle, um ihn an sein Versagen zu erinnern. Er lauert Wilhelm sogar auf, um ihn weiter zu demütigen. Wilhelm sieht keinen anderen Ausweg und ist gezwungen, seinen Doppelgänger für immer zum Schweigen zu bringen.

Affiliate Link/Werbung

Leo und die Abenteuermaschine: Folge 21

Nach ihrem letzten Abenteuer als Gallier im alten Rom, kehren Leo und Salai nach Florenz in das Jahr 1506 zurück. Dort wartet Leonardo da Vinci in seinem Garten auf die beiden. Leo hat Neuigkeiten für Leonardo. Der unbekannte Feind, der schon im alten Rom die Geschichte verändern wollte, scheint ebenfalls eine Zeitmaschine zu besitzen. Leonardo ahnt, wer sich Leos Abenteuern so vehement in den Weg stellt. Laurenzo, sein ehemaliger Schüler.

(Affiliate-Link: Wenn ihr das Hörspiel über meinen Link bestellt, bekomme ich dafür eine kleine Provision, der Preis bleibt für Euch aber unverändert.)

Leo und die Abenteuermaschine Folge 21

Mein Eindruck zur ersten Folge von Poe Mortem

Die Erzählung ist stimmig umgesetzt und ebenso gut in die Neuzeit adaptiert worden. Was mir ebenfalls gefällt ist, dass man inhaltlich relativ nah am Original geblieben ist und die Geschichte in Deutschland stattfindet. Die Stimmung ist von Beginn an sehr düster und auch bedrückend. Man spürt, wie Wilhelm immer tiefer in den Abgrund blickt und den Demütigungen seines Doppelgängers ausgeliefert ist. Ein Unterschied zum Original ist auf jeden Fall, dass der Doppelgänger hier nicht nur im Flüsterton spricht.

Cast und Musik

Beim ersten Hördurchgang ist mir sofort aufgefallen, dass es kein Hobby-Projekt ist, sondern durchaus einen professionellen Anspruch hat. Die Cast und besonders Paul Worms (Wilhelm) liefern hier richtig gut ab. Und es macht Spaß zuzuhören. Dazu kommt noch die passende Musik von Michael Donner, die der Erzählung den letzten Schliff verpasst.

Das Sounddesign ist ebenfalls passend. An manchen Stellen empfinde ich die Schritte zwar als etwas zu laut und hier und da hätte man vielleicht noch ein paar weitere Soundelemente einbringen können, das fällt aber nicht weiter ins Gewicht. Fällt vielleicht auch nur anderen Hörspielmacher/innen auf.  

Christopher Peters als Glendinning
Christopher Peters als Glendinning
Benjamin Bronisch als Ober
Benjamin Bronisch als Ober
Werner Wilkening als Prof. Bransky
Werner Wilkening als Prof. Bransky
Luca Lehnert als Würdigung
Luca Lehnert als Würdigung
kreative Beratung von Jasmin Wenger
kreative Beratung von Jasmin Wenger
Jacky als sie selbst
Jacky als sie selbst
Paul Worms als Wilhelm Wilken
Paul Worms als Wilhelm Wilken
Lilly Menke als Katharina
Lilly Menke als Katharina
Fenja Techow als Antonella diBroglio
Fenja Techow als Antonella diBroglio

Mein Fazit zur William-Wilson-Adaption

Ich war positiv überrascht über Cast und Inszenierung. Das Hörspiel ist mit 30 Minuten Spielzeit mit guter Handlung gefüllt. Natürlich ist es keine 1:1 Übertragung der Originalerzählung. Constantin Wiedemann hat für mich allerdings eine gute und spannende Hörspielfassung zusammengestellt. Die „Spiegel-Szene“ am Ende unterstreicht noch mal das Motiv des Hörspiels, der Zwiespalt zwischen Handlung und Gewissen, und das Drama, was Wilhelm letztlich zu Grunde richtet. Das Hörspiel unterhält mit einem schönen düsteren Anstrich und sollte daher auf jeden Fall von Euch gehört werden. Ich freue mich schon auf die nächste Episode, die bereits in den Startlöchern steh.  

 

CAST:

Paul Worms (Wilhelm)
Lilly Menke (Katharina)
Werner Wilkening (Professor)
Benjamin Bronisch (Ober)
Christopher Peters (Dilling)
Fenja Techow (Antonella)
Luca Lehnert (Credits)

Inszenierung: Constantin Wiedemann
Nach einer Kurzerzählung von Edgar Allen Poe
Kreative Beratung: Jasmin Wenger
Musik: Michael Donner

Link zu Spotify: https://bit.ly/poemortem01